Sonntag, 28. August 2011

Hamburg Perlenkunstmesse August 2011

Freitagabend 21:30 Uhr - das Abenteuer kann beginnen. Einmal Hamburg und zurück.
Ich befinde mich in Heidelberg am Hauptbahnhof, auf dem Bahnhofsvorplatz stehen große Bäume und mich umgibt ein unbeschreiblicher Lärm. Nach längerem Umsehen, sehe ich, dass diese Bäume voll von kleinen grünen Papageien sitzten, die wohl ihren Abendplausch halten. Im Cafe versteht mann kaum sein eigenes Wort. Die Dunkelheit zieht herauf und nach und nach verstummen die geschwätzigen Vögel.
 22:20 Uhr  der Bus kommt an. Es sitzen nur wenige Leute darin, daher bekomme ich noch einen schönen Fensterplatz und mache es mir gemütlich. Es geht los, morgen früh kurz nach sieben werde ich in Hamburg sein.

Die Nacht war lang und sehr unruhig, denn in Frankfurt sind viele Menschen eingestiegen und ich bekam einen redseligen, hessischen Sitznachbarn. Jetzt  wird es langsam hell, Felder, Wiesen und kleine Wäldchen ziehen vorbei. Rehe äsen in der Morgendämmerung, Hasen hoppeln im Zickzack über die Felder und Störche schreiten majestätisch über taunasse Wiesen. Augenblicke zwischen Tag und Traum.  Langsam ändert sich das Bild, immer mehr Häuser tauchen auf, der Verkehr wird dichter, dann 7:15 Uhr Hauptbahnhof Hamburg ich bin da.  Die Sonne scheint, jetzt erst mal ausgiebig strecken und dann mache ich mich auf die Suche nach einem schönen Frühstück. Der Hamburger Hauptbahnhof ist nicht gerade der sauberste der Welt.

 Nach einem kräftigen Frühstück sind meine Lebensgeister  auch endlich erwacht. Jetzt kann es weitergehen nach Wilhelmsburg mit der  S-Bahn.
Leute ich komm aus der Provinz, hunderte von Fahrkartenautomaten und ich steh davor und versteh nur Bahnhof.
Also ran an den nächsten Info-Schalter und siehe da, von dem netten Herrn werde ich super beraten, welche Linie von welchem Bahnsteig und die günstigste Fahrscheinvariante. Sind doch nicht so übel, die Hanseaten.


Geschafft ! Ich bin in Wilhelmsburg, nur noch ein kleiner Fußmarsch. Dort das große Gebäude könnte das Bürgerhaus sein. Aber seltsam, da ist kein Plakat, da sind keine Menschen alles ist ruhig, ich grüble - lege erstmal meine Kette an.
Ich seh mich um und entdecke einige Frauen, die alle zielstrebig in die gleiche Richtung laufen. Hinterher !!!!
Und siehe da,  einfach um die Ecke - Ziel erreicht:

Wir sind natürlich zu früh, noch kein Einlass. Aber mehr als drei Frauen und alle mit denselben Interessen und aus gleichem Grund anwesend. Jede geschmückt mit ihrem schönsten Werk - der Kontakt war sofort hergestellt und quatschend und fachsimpelnd verging die Wartezeit wie im Flug.



Die große Entäuschung am Eingang  " FOTOGRAFIEREN VERBOTEN" dabei hatte ich euch doch viele tolle Bilder versprochen. Es wurde tatsächlich kontrolliert, sobald man einen Foto in der Hand hatte kam aus irgendeiner Ecke ein Wachmann herangestürmt, es war wirklich nichts zu machen.

Also erst mal reingedrängt. Im Eingangsbereich befanden sich die Zubehörhändler. An einem Stand aus England, mit den herrlichsten Swarovskis, in Farben, wie ich sie noch nirgends gesehen habe, hinterließ ich meinen ersten Wegezoll und ich wußte, bis ich die Hallen durchquert haben würde, würde ich noch des Öfteren nach meiner Geldbörse greifen müssen. Am Stand von Miyuki konnte man zwar nichts kaufen, aber sie hatten wunderschöne Dinge ausgestellt. Übrigens kommen ab Herbst richtig bunte Tila-Beads auf den Markt. Am Stand der Perlenakademie konnte man sich ohne Voranmeldung Halsketten und Armbänder machen und sich über die Arbeit der Perlenakademie informieren. Spannend war auch der Stand an dem es nur ausgefallene Verschlüsse zu kaufen gab. Ich bin ja immer auf der Suche nach etwas anderen Verschlußmöglichkeiten. Haben wollen, haben wollen, es ist wie ein Zwang, Ich, und bestimmt nicht nur ich, fühlte mich wie eine Elster, die alles was glänzt und glitzert in ihr Nest tragen und horten will. Die Augen aller Frauen glänzten und blitzten und oft erschien ein träumerischer Ausdruck auf den erhitzten Gesichtern. Wahrscheinlich immer dann wenn vor dem inneren Augen die herrlichen Geschmeide auftauchten, die man aus diesen vielen Perlen machen könnte.
Es gab zeitweise fast kein Durchkommen mehr. Nachdem ich mich durch die Händler durchgekämpft hatte und die nächste Halle betrat  begann das große Staunen. Perlenkunst vom Feinsten wurde da angeboten, ob gefädelt, gewickelt, gehäkelt oder Embroidery, einfach alles war zu sehen. Kunst in großem Stil. Ich werde niemehr sagen ich fädel Perlen auf, sondern " ich erschaffe Kunstwerke aus kleinen Glasperlen". Auch viele namhafte Perlenkünstler waren da. Am Stand von Creanon signierte zum Beispiel Sabine Lippert ihr Buch.
Gegen Mittag dann der Höhepunkt und endlich die Gelegnheit doch noch das eine oder andere Bild zu schießen - die Modenschau:






Da gabs schon Einiges zu staunen.
Aber das sind halt echte Kunstwerke und im normalen Leben nicht unbedingt tragbar.








Müde, überflutet von glitzernden Eindrücken, den Kopf voller neuen Ideen schleppe ich mich zurück zur S-Bahn, fahre zurück nach Hamburg. Es sind noch Stunden bis der Bus zurückfährt. Rund um den Bahnhof gibt es keine Bänke auf denen man sich ein bisschen in die Sonne setzen könnte. Da entdecke ich einen offenen Doppeldeckerbus, der eine Stadtrundfahrt anbietet. Ich habe noch genügend Zeit und das ist die Gelegnheit noch etwas von Hamburg zu sehen ohne meine armen Füße zu belasten.


22.15 Uhr  Hamburg Hauptbahnhof, der Bus kommt, viele Leute steigen ein, ich habe Glück, der Platz neben mir bleibt leer. Ich schlafe fast die ganze Nacht tief und fest, am Morgen bin ich total zerknittert und alle Knochen  tun mir weh, das nächste Mal nehm ich ein Nackenhörnchen mit.

7:00 Uhr Heidelberg Hauptbahnhof - die Welt  ist in Ordnung.

Fazit:   Ich werd es mit Begeisterung wieder tun ..............................


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